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Interessensgemeinschaft SOAY Zusammenstellung kirchner-raddestorf Hofregistriernummer 276-03-256-024-1878 Beginn:
08/02 Die vorliegende Seite beschäftigt sich mit der Organisation und Entwicklung der deutschen Züchtergemeinde dieses Schafes. Zugleich will sie sich kritisch mit den Aussagen der „Interessensgemeinschaft Soay“ auseinandersetzen. Zusätzlich finden Sie hier Links zu internationalen Internet-Seiten in Bezug auf unser Soay-Schaf.
Inhaltsverzeichnis
Persönliche
Eindrücke aus der Distanz zum Treffen 2002 Melsungen 2003, ein Treffen von
internationalem Zuschnitt und Niveau Treffen in Barenburg/Niedersachsen
3.-5.Sept. 2004 Offizielle
Seiten der Züchterverbände Private
Seiten über Soay-Schafe Informationen
zur Insel St. Kilda
Eine Züchtergemeinde
Die Interessengemeinschaft
Seit einige Jahren existiert eine „Interessengemeinschaft Soay-Schaf“ in Deutschland. Etwa 3-4mal bringt sie ein Mitteilungsblatt im Jahr heraus, um über Tätigkeiten, Erkenntnisse und Entscheidungen die Mitglieder in Deutschland und in angrenzen Staaten zu informieren. Schriftführer der Gruppe ist Herr Thiel aus Kalenborn, der sich mit hohen persönlichem Engagement und mit viel Idealismus zum Ziel gesetzt hat, eine Gemeinschaft zu formen und einheitliche Grundsätze zu finden. Man hat eine Internet-Adresse eingerichtet (www.soayschafe.org), die allerdings erst in nächster Zeit mit Leben gefüllt werden soll. Dort stellt man sich aktuell (5.10.02) mit folgenden Worten vor:
„Die Interessengemeinschaft (IG) mit heute (2002) über
100 Mitgliedern wurde zur Förderung der Zucht des Soayschafes gegründet.
Insbesondere setzt sich die IG dafür ein, einen annähernd reinrassigen Stamm
Schafe zu erhalten, der durch Jahrhunderte lange Auslese eine erstaunliche
Resistenz gegen die üblichen Schafkrankheiten zeigt. Schon bei minimaler
Pflege treten Klauenkrankheiten nicht auf, lästiges Blöken ist eine
Seltenheit, ein Scheren nicht notwendig. Durch Einkreuzungen fremder Rassen
gehen die Genügsamkeit und andere gute Eigenschaften weitgehendst verloren.
Nach groben Schätzungen sind 40% der in Deutschland lebenden
"Soays" bereits Mischlinge, im nahen Ausland zum Teil schon
wesentlich mehr. Wegen der Schwierigkeit Soays von Mischlingen zu
unterscheiden, gibt es über die IG darüber bereits Schriftliches und auch
künftig Informationen. Jährlich erscheinen 3 bis 4 Mitteilungen zum aktuellen
Stand der Soayhaltung, die für IG-Mitglieder kostenlos sind. Mitglieder, die
die Richtlinien der IG anerkennen, erscheinen auf einer Liste in der auf
Wunsch auch Bewertungszeichen für ihre Soays einzutragen sind. Jeden Herbst
findet eine Mitgliederversammlung statt. In nahezu allen Bundesländern gibt
es Ansprechpartner, die auf Anforderung den regionalen Kontakt pflegen. Der
Mitgliedsbeitrag beträgt 13 Euro im Jahr und wird auf das Konto 3602222 bei
der Volksbank Odenwald eG, BLZ 50863513 überwiesen. Konto-Inhaber/in: Frau
Petra Keßler. Kontaktadresse: Hilmar Thiel, Vischeler Str. 37, 53505
Kalenborn TEL. 02643 /2744“
ZüchtertreffenEinmal jährlich findet ein Züchtertreffen statt, wobei man bemüht ist die Tagungsorte über ganz Deutschland zu streuen, um den Erfahrungsaustausch und den Zusammenhalt zu pflegen. 2002 Treffen am BodenseeSo fand etwa im September 2002 die Zusammenkunft am Bodensee unter der organisatorischen Leitung von Herrn Lenz statt, der für seine Bemühungen viel Lob ernten durfte, immerhin waren 30 Züchter z.T. mit Angehörigen, also 90 Personen angereist. Neben den vereinsüblichen Regularien wurden umliegende Herden besucht, Vorträge gehalten und diskutiert, Kriterien zur Rassebeschreibung sowie zur Herden- und Einzeltierbewertung vorgelegt, besprochen und verabschiedet. Die Interessengemeinschaft also eine aktive Gemeinschaft, die frühzeitig bemüht ist, klare Linien in die gemeinsame Konzeption zu bringen. Ein sehr löbliches Verfahren, wobei ich sagen muss, dass ich nicht mit am Bodensee war, der liegt außerhalb meines Reiseradius’ (sie kennen ja die Geschichte mit dem heimischen Kirchturm), dennoch habe ich als Mitglied auch Wünsche, Vorstellungen, Fragen und Anregungen an diese Interessensgemeinschaft, die ich später noch formulieren werde. Geplante weitere Züchtertreffen:2003 Treffen in und um Melsungen (südlich von Kassel) 2004 Treffen im Saarland 2005 Treffen im Spreewald. Persönliche Eindrücke aus der Distanz zum Treffen 2002Die Gründe für meine Abwesenheit habe ich oben schon dargelegt, ich bin sehr interessiert an der Entwicklung obwohl oder gerade weil ich erst im zweiten Jahr als Soay-Halter tätig bin. Bei der genaueren Lektüre des Berichtes zum Treffen am Bodensee fällt auf, dass viel Mühe darauf verwandt wurde, Kriterien zu erarbeiten, um Herden und einzelne Tiere der Soays zu bewerten. Ziel ist es, dem Züchtern Hilfen beim Einsatz einzelner Tiere in der Zucht zu geben und den Käufern Informationen zum Kauf von Neueinführungen in seine Herden zu geben. Damit wird ausgeschlossen, dass irgendwelche Kreuzungstiere in der Zucht weiterverwandt werden und somit den Ursp des englischen Park-Typus verändern könnten. Das ist voll zu unterstützen, aber da fangen die Probleme schon an: - geht es um den ursprünglichen Phänotyp oder die engeren Varianten, wie sie hier in Deutschland geduldet werden. Weigelt (Aurich) schrieb dazu in seinen Mitteilungen für Soay-Schafzüchter im April 1993: „Manchem Züchter käme eine Standart-Beschreibung
entgegen, er fände darin eine Leitlinie für sein züchterisches Tun.... Wir
haben es aber bei den Soay-Schafen mit einem Schafstyp zu tun,, der zwar
schon domestiziert ist, aber in einem so frühen Stadium verharren konnte, da
es noch eine große Bandbreite von Variationsmöglichkeiten aufwies. Diese Besonderheit ...läuft dem Ordnungsstreben eines
Rassestandards zuwider. Es verlangt vom Züchter sich einem vielleicht als
chaotisch empfundenen Zustand zu stellen....Soay-Schafe sind das, was sie
sind, weil sie über Jahrhunderte von züchterischer Einflussnahme verschont
blieben...Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, der braucht keine
Standardbeschreibung – die Tiere werden selber aufzeigen, welche
Möglichkeiten in ihnen steckt.“ Weigelt, Mitteilungen für Soay-Schafzüchter, Sammlung überarbeiteter Beiträge, 1997 S. 13 Wenn wir auf die englischen und amerikanischen Internet-Seiten schauen, fällt auf, dass zum dunklen und roten auch andere Farbvarianten akzeptiert sind – gehen wir einen deutschen Sonderweg? - was hat das mit apodiktisch geforderten Fellwechsel wirklich auf sich? Sind wirklich nur Tiere einzusetzen, die den Fellwechsel Ende Mai / Anfang Juni abgeschlossen haben, egal ob groß- oder kleinwüchsig? Der oben zitierte Weigelt sagt dazu: Der Fellabwurf ist ein Charakteristikum der Soay-Schafe
– unter den Bedingungen ihres Wildlebens auf St. Kilda stellt er einen
Selektionsvorteil – aber auch die auftretenden Unregelmäßigkeiten gehören zur
Variationsbreite des Erscheinungsbildes….Durch geschickte Zuchtwahl lässt
sich ein Typus mit sicherem Fellabwurf erzielen. Dieser käme dem ästhetischen
Empfinden mancher Züchter entgegen. Bleibt aber zu fragen, ob jenes das Maß
sein sollte an dem die Tiere zu messen sind ….“ a.a.O. S. 12 Mir persönlich ist aufgefallen, dass meine Tiere im letzten Jahr in Melsungen von Herrn Gagalik bezogen, alle (es waren vier) Schwierigkeiten mit dem Fellwechsel hatten, während dort Brüder und Schwestern gut durchwechselten. Könnte das auch an der Umstellung mit dem anderen Futterangebot zusammenhängen (saftige, nährstoffreiche Wiesen in Niedersachsen und eher karge Steilhänge in Melsungen)? Wissen wir eigentlich genug bei Umstellungen über entsprechende Funktionsstörungen der Tiere, wenn wir unsere Leitlinien formulieren – sind wir uns klar, woran wir sie orientieren? - Eine Klassifikation der Herden und Einzeltiere in die Kategorien I 1-3 erfolgt innerhalb der Gruppe: die Herden sollen von zwei benachbarten Züchtern und dem Züchter selbst beurteilt und mit einem Klassifikationsmerkmal versehen werden. Ganz abgesehen von der dabei gefundenen „Objektivität - haben wir damit nicht schon ein gefährlich Nähe zu Geflügelzuchtvereinen, Kleintiervereinen oder ähnlichem mehr? Dort mag der „Pokal“ und die Auszeichnung soziale Funktion ausüben, Klassifikationen bei anderen Tierrassen sind doch nur dort wirklich sinnvoll, wo Erbmaterial auf Samenbänken verfügbar gemacht werden kann – davon aber sind wir weit entfernt. Mir persönlich genügt es zu wissen, ob die Herden wirklich rasserein sind, auf einen Wettbewerb will und werde ich mich nicht einlassen. Einige, wirklich grundlegenden Fragestellungen fehlten mir in dem Informationsblatt27/2002, mag sein, dass sie in den Vorträgen und Diskussionen behandelt wurden, im Bericht fehlen sie mir. 1. Das Soay als Wirtschaftsfaktor - welche Handelspreise für männliche/weibliche Tiere werden im Durchschnitt in welchen Landstrichen sind üblich? - welche Fleischpreise für die verschiedenen Teile der Soays, unter Berücksichtigung der Altersstufen sind zu erzielen? - welche Erfahrungen kann man mit verschiedenen Käufergruppen (Privatkäufer, Gastwirte, Schlachter pp.) weitergeben? - was ist eigentlich mit der Wolle unserer Schafe, einer Internet-Information konnte ich entnehmen, dass es sich um die hochwertigste Wolle von Schafen überhaupt handeln soll. Ist man dieser Frage schon nachgegangen - wie sieht es aus mit den Mutterprämien, ab wann, bei welchen Ämtern in welcher Zeit in den verschiedenen Bundesländern? - hierher gehören auch gute Tipps zu gelungenen Kochrezepten mit Soay-Fleisch. Warum wurde die positive Erfahrung mit dem Gericht von Frau Lenz nicht zum Allgemeingut? 2. Behandlung Betreuung, Vermehrung der Tiere - gerade die medizinische Betreuung ist in unseren Niederungswiesen von allergrößter Bedeutung. Wurmbehandlung im Frühjahr und Herbst ohne Wenn und Aber, oder zunächst in jedem Falle erst eine Kotuntersuchung? Klauenbehandlung, Vorbeuge, Drüsenbehandlung im Klauenbereich, welche Erfahrungen hat man gemacht? - meine Tiere werden in der Hofweide z.T. unter altem Eichenbestand gehalten. Sie fressen mit Vorliebe abgefallene kleine Zweige und im Herbst Eicheln. Ein benachbarter Schafszüchter teilte mir mit, dass seine Tiere (Texel-Mischlinge) bei entsprechender Nahrungsaufnahme verenden würden. Nützlich, schädlich, egal? - ich könnte eine ganze Reihe von Züchtern benennen, die über Jahr hinweg den gleichen Bock in der Herde eingesetzt haben. Gibt es Erfahrungen mit Verwandtschafts- oder Inzestzucht. Liegen bereits gesicherte Ergebnisse für diese Rasse vor? 3. Sonstige Beobachtungen - Aus der Lektüre erschließt sich mir nicht, ob unter den Teilnehmern des Treffens Tierärzte oder gelernte Schäfer zu finden waren. Falls wir davon wirklich keinen in der IG aufzuweisen haben, wäre ich doch schon sehr dankbar, wenn man sich verstärkt um den Rat solcher Profis bemühen und deren Erkenntnisse den Züchtern zugänglich machen würde. Mehr will ich hier nicht anmerken, aber ich werde weitere positiv aber kritisch die Entwicklung dieser IG verfolgen.
Melsungen 2003, ein Treffen von internationalem Zuschnitt und Niveau
Am ersten Wochenende des September 2003 trafen sich wie jedes Jahr die eingeschriebenen Züchter des Soay-Schafes. Dieses Mal in Melsungen, dem geschichtsträchtigen und wunderschön gelegenen Fuldastädtchen im Norden des Bundeslandes Hessen. Trotz überlasteter Autobahnen erschienen die Mitglieder aus allen Bereichen der Bundesrepublik, selbst Mitglieder aus Luxemburg und Holland waren vertreten, um über die Weiterentwicklung der Interessengemeinschaft zu beraten, Bekanntschaften zu pflegen und neue aufzubauen, voneinander zu lernen sowie die Herden der dort wohnenden Züchter zu besichten. Ich selbst war zum ersten Male bei einem solchen Treffen und war, das sei vorab gesagt, begeistert. Das lag nicht nur am großen Engagement und Sachwissen der diesjährigen Organisatoren, es war auch die Landschaft, die bewaldeten Hügel und Hänge, die stillen, fast unberührten von kleineren Bächen durchzogenen Täler und letztendlich auch die Tiere derentwegen sich die etwa 65 Menschen an diesen drei Tagen versammelt hatten. Der Erinnerung wegen sollen hier ein paar Gedanken und Beobachtungen unmittelbar nach dem Treffen aufgezeichnet werden, um die weitere Entwicklung nicht nur von zufälligen Gedächtnisschwerpunkten zu leiten, wenn man sich im nächsten Jahr am ersten Septemberwochenende mit den Gleich- oder Ähnlich-Gesinnten erneut trifft. Die GastgeberDie Situation bot die glückliche Lage, dass vier Herdenbesitzer auf relativ engen Raum zusammenwohnten: * da war zunächst Frau Leiter, eine langjährige und erfahrene Soay-Züchterin aus Licherode, die durch ihre Sachlichkeit und spürbare Liebe zu unseren kleinen Schafen hervorstach. * das Züchterpaar Ritthaler aus Neumorschen, * Herr Gerhold aus Wolfershausen * sowie das Züchtergespann Rüba/Gagalik, ein Onkel-Neffe Familiengespann, die sich ideal ergänzen und ein groß angelegtes Konzept der Soay-Haltung verwirklichen. Herrn Gagalik, diplomierter Biologe, oblag die Gesamtleitung der Veranstaltung, erfreulich aber dass sich alle anderen mit Vorträgen und Detailorganisationen intensiv eingebracht hatten. So vermittelte sich der Eindruck von einem eingespielten Team zu der Jahrestagung eingeladen zu sein. Dafür allein schon herzlichen Dank! Die VersammlungNach der für einige nervenaufreibenden (Staus!) und langdauernden Anfahrt begann die Tagung um 18.00h. Sie umfasste wichtige Informationen für die Schafszüchter im Umgang mit den behördlichen Vorschriften, Diskussionen um den wirtschaftlichen Wert der Schafe, Rechenschaftsberichte der Funktionsträger und kulminierte in einer intensiv, aber sachlich geführten Diskussion über den Weg, wie man spezifischen Eigenschaften der Soays in einer verantwortlichen Form erhalten und weiter führen könne. Die genauen Details des Abends werden wir sicher im Protokoll des Abends abgedruckt in den nächsten Soay-Mitteilungen wiederfinden. Ich will mich hier auf einige Beobachtungen beschränken: * Grundlage vieler Meinungsunterschiede scheint mir, dass sich die Interessensgemeinschaft auf dem Wege zu einem gemeinsamen garantierten und differenzierten Phänotypus „Soay-Schaf“ befindet. Viele und wichtige Schritte (wie etwa die im Jahre 2002 vorgenommene Beschreibung der Rassekennzeichen) sind bereits gegangen, manches ist dabei aber noch nicht genügend ausgereift und befindet sich so im Fluss. Und die endgültige Ausformung ist auch wirklich schwierig, weil innerhalb der Züchter zusätzlich unterschiedliche Interessen manifest sind. * Dabei hilft die Organisationsform wenig: die Interessensgemeinschaft hat keine übliche Vorstandsstruktur. Mit dem Schriftführer, der Kassenwartin und der Herausgeberin der Mitteilungsblätter erschöpfen sich die „Funktionäre“, die Leitung der jährlichen Tagungen obliegt den jeweiligen Gastgebern. Das ist auch bewusst so gewollt, um keine verkrusteten Strukturen aufkommen zu lassen, aber im Zusammenhang der Phänotyp-Definition erschwert es den zielgerichteten Fortgang. * Die Mitglieder sind über ganz Deutschland verstreut. Kontakte finden meist telephonisch oder schriftlich statt. Persönliche Empfindlichkeiten können so nicht unmittelbar ausgeglichen und geglättet werden, sie potenzieren sich eher. Ich schreibe diesem unglücklichen Zustand zu, dass der verdienstvolle Schriftführer in diesem Jahre voller Zorn der Versammlung fern geblieben ist und den Austritt angedeutet hat, nur weil in einer biologisch-fachlichen Detailfrage unterschiedliche Positionen vertreten wurden. * Auf der Versammlung vorgelegte Anträge werden zwar in sachlicher Weise miteinander diskutiert, die abschließende mangelhafte Ausformulierung und exakte Protokollierung schränken den Wert des Beschlusses erheblich ein. * Die unterschiedlichen Interessen der vielen Züchter werden nicht deutlich genug herausgestellt: - da gibt es die Rassezüchter, die am liebsten eine Bewertung ihrer Tiere nach den Kriterien der üblichen Hobbyzüchtervereine vornehmen würden - da sind die wirtschaftlichen denkenden Züchter, die einer abgrenzenden Klassifizierung nahe stehen, da eine gute Bewertung den Verkaufseffekt steigern würde - da sind die biologisch und züchterisch interessierten Halter, die über verschiedene Zuchtvarianten Ergebnisse beobachten und erzielen wollen - da gibt es die große Zahl an pragmatischen auf die Rasenmahd hinzielenden Mitglieder, die einfach nur Freude an den praktischen, haltungsleichten und robusten Schäfchen haben und die mit diesen ganzen Dingen nichts am Hut haben, sich einfach nur freuen mit Gleichgesinnten einmal im Jahr zusammen zu sein. Alle haben ihre Berechtigung, alle ihren Platz in der Gemeinschaft, aber wie kann man allen gerecht werden? Wenn man schon einen Verein mit seinen klaren Kompetenzen ablehnt, dann muss man über anderen Organisationsformen nachdenken, etwa Arbeitskreise, die ausformulierte Arbeitsergebnisse für die Jahrestreffen vorbereiten, die Mitglieder rechtzeitig informieren und zu durchdachten Entscheidungen befähigen. Ansatzweise ist dies ja bereits bei der Rassebeschreibung 2002 im Kleinstkreis geschehen. Transparenz und Kommunikation ist eine wichtige Voraussetzung, um Friktionen, wie sie etwa bei den Herrn Weigel und Thiel in der Vergangenheit aufgetreten sind, zu vermeiden und gute, kompetente und engagierte Mitglieder in unserer Gemeinschaft zu behalten, auch wenn man in Detailfragen nicht immer einer Meinung ist. Die HerdenbesichtigungNach dem anstrengenden Abend kam die Kür der Veranstaltung: in zwei Gruppen wurden die Herden der vier Veranstaltergruppen besucht und bezüglich ihrer Soay - Gerechtigkeit bewertet - das in der wunderschönen, abwechslungsreichen nordhessischen Naturlandschaft, ein Genuss! Die Herde Ritthaler am Hang bei Neumorschen
Die Bockherde Leiter Hier Frau Leiter mit einem 9jährigen Bock, der von streunenden Hunden schwer am Rücken verletzt wurde und den sie liebevoll wieder aufgepäppelt hat. Er gibt es ihr mit großer Anhänglichkeit zurück und darf seinen Lebensabend auf der Weide mit den Zuchtböcken genießen.
Rüba/Gagaliks Jährlingsbockherde
Die Hangherde in Elferhausen
Rüba/Gagalik Nolana-Soay-Mix in Lobenhausen
Hier handelt es sich um ein Experiment, das in Absprache mit der Tierärztlichen Hochschule Gießen stattfindet: Nolana und Soay sind Schafe, die ihr Fell selbst verlieren, es gilt zu sehen, wie das bei der Nachzucht aussieht und welche Gewichtgewinne und Fleischvariationen hierbei entstehen.
Leider hat meine Kamera versagt, als wir die Herde von Herrn Gerhold besichtigten. Eigentlich sehr schade, weil er nämlich ein Züchter ist, der direkt am Haus auf nicht sehr großem Gelände seine Tiere hält und damit eine vergleichbare Situation mit vielen anderen Teilnehmern der Tagung aufweist. Seine Kaninchen, Hühner, Gänse, Puten und anderen Haustiere bilden zusammen mit den Schafen eine große Hofgemeinschaft, die allerdings getrennt voneinander gehalten wird.
Zu Mittag trafen sich die Teilnehmer im Körler „Steinsheckchen“, einem in schöner Hanglage gelegenem Lokal, zu gemeinsamen Stärkung. Natürlich gab es Soay-Fleisch; dieses Mal in einem wohlschmeckendem Eintopf, den die Damen Rüba und Gagalik zubereitet hatten.
Nach der Rundreise zu den Herden – insgesamt hundert Kilometer war der Parcours – stärkte man sich bei Kaffee und leckerem selbstgebackenen Kuchen. (Auch hierfür den Damen noch einmal herzlich Danke!). Die vor dem Lokal ausgestellten Böcke führten zu einer Bockbewertung und einem lebhaften Handel unter den Züchtern. Wobei man sich bei der Bewertung ein wenig mehr ostentative Darstellung gewünscht hätte. Aus Melsungen stammte ein gefleckter Soay, den man ausgestellt hatte, um zu zeigen, welche äußere Form in Deutschland nicht erwünscht ist, obwohl der Bock fast alle typischen Merkmale unserer Schafe aufweist.
Die Tagung endete mit einem hervorragenden und professionell zusammengestellten lehrreichen Film, den Herr Gagalik zusammen mit seinem Schwiegervater, Herr Heerdt, zusammengestellt hatte.
Der nächste Tagungsort am ersten Septemberwochenende 2004 wird in Barenburg (Niedersachen) sein; die Herren Runge und Nebe waren für die kurzfristig absagenden Soay-Züchter aus dem Saarland eingesprungen.
Treffen in Barenburg/Niedersachsen 3.-5.Sept. 2004Wie in jedem Jahr trafen sich am ersten
September-Wochenende aus der ganzen Bundesrepublik und einigen Nachbarländer
Züchter der Soay-Schafe, diesmal organisierten Mitglieder aus Niedersachsen
die Zusammenkunft, deren Schwerpunkt Barenburg war, ein kleiner Ort an der B
61 gelegen, die von Minden nach Bremen führt. Die Soay-Mitteilung Nr. 33 vom
Juni 2004 hatte die Informationen zur Tagung gut gebündelt, sodass am Freitag
trotz der vielen Staus um 18.00h fast alle der bis zu 800 km anreisenden
Teilnehmer eingetroffen waren.
Die Gastgeber
Die VersammlungHerr Runge begrüßte seine Gäste und übergab die Versammlungsleitung dem Geschäftsführergespann und den Züchtern Wallenstein und Lenz. Bei gleichzeitigem Abendbrot wurden einige Themen besprochen, wobei man den Eindruck hatte, dass eine gründliche Sitzungsvorbereitung nicht vorgelegen hatte. Ob das ausschließlich an der Tatsache lag, dass Herr Gagalik aus persönlichen Gründen kurzzeitig absagen musste? Hier immerhin zwei Bilder, die Versammlung und Vorstandstisch dokumentieren sollen
Ich
persönlich war leider durch eine Stimmbandentzündung zur passiven Teilnahme
an dieser Veranstaltung gezwungen. Die HerdenbesichtigungAm nächsten Morgen versammelten sich die Mehrzahl der Teilnehmer, um zu den 75 km entfernten Züchtern Nebe und Langehennig nach Mellendorf in Fahrgemeinschaft aufzubrechen. Diese Veranstaltung habe ich mir aus gesundheitlichen Gründen schenken müssen, hörte aber später von den Zurückkehrenden, dass sie sehr angetan von dem dort gereichten Mittagessen waren. Aber es gab auch kritische Stimmen, die sich besonders um den angeblich nicht rassereinen Deckbock von Herrn Langehennig rankten. Die Zeitplanung war dabei etwas aus den Fugen geraten, sodass für mich die an sich geplante Herdenbesichtigung Runge ausfiel. So konnte ich nur nachträglich erfahren, dass auch die zusätzlich ausgestellten Tiere begutachtet, klassifiziert und verkauft wurden. Für den Abend war ein lockeres Züchtertreffen mit dem Austausch von Erfahrungen geplant, an dem ich leider genauso wenig teilnehmen konnte wie an dem für Sonntagmorgen projektierten Besuch einer großen Moorschnuckenherde. Somit bin ich kein kompetenter Berichterstatter der diesjährigen Tagung gewesen, meine aber trotzdem meine wenige Eindrücke hier anfügen zu sollen. In jedem Falle freue ich mich schon jetzt auf die geplante Tagung im Spreewald, denn die Organisatoren zeigten durch viele Planungsdetails und persönlich großes Engagement, dass – neben der wunderschönen Landschaft – mit einem interessanten Soay-Treffen zu rechnen sein wird.
Quellenverzeichnis
LinksOffizielle Seiten der Züchterverbände- USDA - Tumpline
Stackyard: English agricultural link with international listings Allgemeine Informationen- Texas Trading – Zaunbau/Viehhaltung - Cornell University
Giftpflanzeninformation (en) - Rare
Breeds Survival Trust- UK - Rote Liste der
bedrohten Haustierrassen - GEH -
Rassekurzbeschreibungen Diskussionsgruppen- Soay Sheep List- a discussion
list for anyone with an interest in Soay Sheep Private Seiten über Soay-SchafeInformationen zur Insel St. Kilda- Photos
von St. Kilda (Scotland Photo Library) - Photos von St. Kilda (James Smith) - Photos von St. Kilda (Colin Palmer) Associations/Registries
Friends of the Soay Support Group-UK IDGR, Inc.; Cindy Ross, President 406 Wise
Ferry Road Lexington, SC 29072 http://www.goat-idgr.com/ Miniature and Novelty Sheep Breeders
Association and Registry (MNSBAR) 113 Blake Road Toledo, WA 98591 Phone:
360-864-6116 smokeyvly@toledo.com LiteraturEinige
dieser Bücher sind nicht mehr im Druck, evt. Bekommt man diese noch über den
Buchhandel: Jewell, P.A., Milner, C. and Boyd, J. Morton. Island Survivors: the Ecology of the Soay Sheep of St.Kilda. London:
Athlone Press, 1974. (out of print) Simmons, Paula Raising Sheep the Modern Way, Revised
Edition, Pownal, VT, Storey Communications, Inc. 1989 Simmons, Paula Turning Wool into a Cottage Industry, Pownal,
VT, Storey Communications, Inc., 1991 American Sheep Industry Association SID Sheep Production Handbook 6911 South
Yosemite, Englewood, CO 80112-1414 Parker, Ron The Sheep Book. New York, Ballantine Books,
1983 (out of print) Erskine, Kent Colored Sheep and Wool: Exploring their
Beauty and Function. Ashland, OR: Blacksheep Press, 1989 Frazer,
C.M. The Merk Veterinary Manual. Rahway, N.J.:
Merck and Company, Inc. Buchanan, Meg St Kilda: the Continuing Story of the
Islands. Edinburgh, Glasgow Museums, 1995 article by P.A. Jewell on
continuing study of Soay Sheep on Hirta MacLean, Charles Island on the Edge of the World, the Story of
St. Kilda, New York, Taplinger Publishing Company, 1972 a very good history
of the St. Kilda Islands and the people who lived there Artikel
A good article on the "Control of
Parasites in Sheep" "The Need to Conserve Different Types of
Shetland Sheep" D. Phillip, D.V.M., Ph.d., NASSA NEWS, vol.3,
no. 3, Summer, July 1993 "Soay, Stone Age Fiber" Szostak, Rosemarie, Spin-Off, summer 1995 "Counting Sheep", Clutton-Brock, Tim, Natural History, 3/94 Magazine/Journals
Black Sheep Newsletter
25455 N. W. Dixie Mtn. Rd. Scapoose, OR 97056 Spin-off Magazine for Handspinners 201 East
Fourth Street Loveland, CO 80537 Sheep!
Magazine P.O. Box 10 Lake Mills, WI 53551 Countryside
and Small Stock Journal W11564 Hwy 64 Withee,WI 54498 1-800-551-5691 Wird fortgesetzt...
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