Da gibt das Wort tarnen schon einige Hinweise:

Das Gepäck
Der Profimaulwurf hat neben einer Schaufel immer dabei:

-	eine Banane
-	Lollies
-	einen oder mehrere Strohhalme
-	zwei Katen für die Dorfdisco
-	Schere, Klebstoff und festes Papier
-	einen Satz "Verfolger sieht mich nicht" Ölfarben
-	5 Liter Terpentin
-	Pflanzensamen
-	Hochleistungsdünger und Pflanzenlampe
-	Funktelefon
-	Nummer vom Pizzaservice
-	Michelins Gaststättenführer
-	Omas altes Bärenfell
-	Eine Schachtel Marlboro
-	Zahnfleischschoner für die letzten Meter

Die Bewährungsprobe:
Kurz nach dem Absetzen prüft der Maulwurf gekonnt den Untergrund um seine Position exakt bestimmen zu können.

Hier noch einmal zur Wiederholung:

Tarnen im Gelände:
1. der Tümpel
Der Tümpel, dieser Ort der Ruhe, der Entspannung und Desorientierung, schafft es immer wieder uns in seinen Bann zu ziehen. Er, der schon vor uns so viele Leute zum rasten eingeladen und inspiriert hat. Dort wo sich Wellen mit fast überhörbarer Geschmeidigkeit unterlautem Getöse brechen, dort wo Flora und Fauna noch in Ordnung sind und uns ach so zarten Maulwürfen Schutz und Tarnung bieten, ja genau dort wo sich Stockente und Wattwurm, gute Nacht wünschen können SIE lauern. SIE die Verfolger, die Schmarotzer, Blutegel, welche es immer wieder schaffen uns den Blick für das Schöne zu nehmen. Gescheucht, gehetzt von diesen wilden Bluthunden hören wir nur auf drei Gedanken: TARNEN, TARNEN, TARNEN.
Aber wie ???

a)	die Stockententarnung aus Papier einen Schnabel basteln und sich entsprechend des Originals mit Ölfarbe bemalen. Der Profi-Tipp: den typischen Blick und die gekrümmte langhalsige Körperform bekommt man am besten wenn man vorher eine Tasse heißen Eiter trinkt!
b)	die Abtauchtarnung Hosen fluten, Funktelefon wasserdicht verpacken, Strohhalm zwischen Ober- und Unterkiefer klemmen und abtauchen. Der Profi-Tipp: nach Schusswechsel absacken lassen und Holz (vorher sammeln) und Altöl abstoßen. Verfolger sehen dann das Problem als erledigt an!

2. Der Acker
Der Acker ist, solange nichts wächst, das Gebiet welches und Maulwürfen am meisten abverlangt.
Man unterscheidet eindeutig zwischen über- und unterirdischer Tarnung.

a)	die überirdische Tarnung möglichst lange am Boden wälzen um die Umgebungsfarbe anzunehmen und sich dann der Kontur des Untergrundes anpassen. Der Profi-Tipp: nach dem Wälzen sich todesmutig vor einen Traktor werfen. Nur so erreicht man ein absolut umgebungskonformes Aussehen.
b)	die unterirdische Tarnung vor dem Überqueren des Ackers gräbt man entlang seiner geplanten Route mindestens alle zehn Meter ein ca. zwei Meter tiefes Loch. Sollte nun Gefahr im Anzug sein, einfach in das nächste Loch springen. Der Profi-Tipp: um möglichst schnell das nächste Loch zu finden, diese mit weit sichtbaren Hinweisschildern kennzeichnen. Nicht vergessen, diese Nachts zu beleuchten.

3. Die Wiese und das Feld
Diese Orte sind pädagogisch nicht sinnvoll, da sie sowohl der Entfaltungsmöglichkeit als auch der Phantasie der Maulwürfe kaum Spielraum lassen und deshalb schädlich für die Entwicklung es Maulwurfes zum Individuum sind. Durch ihren Bewuchs geben sie die Art der Tarnung weitgehend vor.

a)

die Grünzeugtarnung den mit Mutterboden überzogenen Körper (bei Teiltarnung die entsprechenden Körperstellen) gut mit Wasser und Hochleistungsdünger tränken und die entsprechenden Pflanzensamen darauf sähen. Der Profi-Tipp: Pflanzenlicht beschleunigt das Wachstum erheblich. Sollten Ableger aus der Natur verwendet werden, erzielt man ein besseres Ergebnis, wenn man diese 2-3 Tage zum wurzeln ins Wasser stellt!

4. Der Wald
Der Wald, Lebensspender. Hier findet man Nahrung, Beeren, Hasen, Wild, Wienerwald, Würmer, Maden, abgestürzte Segelflieger, Pilze, Wichtelmänner und vieles das und hilft gesund zurückzukehren. Aber der erfahrene Maulwurf weiß, dass auch hier die Verfolger lauern. Jeder Baum, jeder Buch könnte Gefahr bedeuten. Ja sogar die harmlos aussehende Ameise könnten sie gekauft haben. Selbst die ach so schmackhaft aussehende Beere könnte der geschwollene Riechzinken eines Verfolgers sein.
Und darum, man kann es nicht oft genug wiederholen:
TARNEN, TARNEN und nochmals TARNEN
Diesen Grundsatz dürfen wir bei unserer Maulwurfehre NIE vergessen!
Nun zwei tierische Tipps für das Tarnen im Wald:

a)	die Bärennummer einfach und effizient. Omas altes Bärenfell überziehen, den Verfolgern auflauern und wenn sie dicht genug dran sind mit lautem brüllen aus dem Dickicht springen. Sch hat man einen Vorsprung von mindestens einer Stunde. Wetten dass!!! Der Profi-Tipp: Die richtige Mischung für die Stimme ergibt sich aus drei bis vier Schachteln Zigaretten und einem gediegenen Saufgelage!
b)	die Affenschau Anzug mit Kunsthaar bekleben, nicht rasieren und Kleidung mit Laub ausstopfen. Die Verfolger werden ganz vorsichtig verschwinden. Der Profi-Tipp: lautes Gebrüll, Imponiergehabe und eine Banane vervollständigen diese natürliche Art der Tarnung!
c)	der Bruchpilot des öfteren findet der mit offenen Augen durch den Wald gehende Maulwurf noch gut erhaltene Reste von Flugmaschinen, welche auf unterschiedlichste Art und Weise den Weg zur Erde gefunden haben und unserem Wald einen Hauch von Zivilisation verleihen. Der geschulte Maulwurf zerfetzt seine Kleidung und legt sich neben das Wrack. Die Verfolger haben nur eine Ziel, den Maulwurf zu erwischen, und haben deshalb kein Interesse an einem Bruchpiloten. Unser Glück! Der Profi-Tipp: Bei einem ausgebrannten Flugzeug wirkt die Tarnung noch überzeugender, wenn man vorher in einen Brennnesselstrauch springt und mindestens fünfzehn Minuten dort verweilt!

5. König der Landstraße
Ja, Könige der Landstraße, das sind wir hochgradig geschulten Maulwürfe. Nicht wie das allgemeine Volk denkt zurückgeblieben, oh nein, wir sind lern- und anpassungsfähig, kurz: total up to date.
Wir erkennen sofort die Situation und nutzen unsere immer wieder erweiterten Erfahrungen im Straßenbau, Müllabfuhr, Verkehrsführung, Werbung und Staubildung.
Nun folgen ein paar höchst effektive Möglichkeiten die Tücken und Möglichkeiten des modernen Verkehrs für uns zu gewinnen und schamlos die Leichtgläubigkeit und das Pflichtbewusstsein der Autofahrer für uns zu nutzen.

a)	die Kleinkindmasche möglichst eng zusammengerollt hockt der Maulwurf lollilutschend am Straßenrand und schreit vor sich her. Es dauert nicht lange und schon wird man von einem netten Autofahrer mitgenommen. Ist man weit genug gefahren, macht man durch ein markerweichendes Piiiipiiii darauf aufmerksam, dass es nun Zeit zum halten ist. Das weitere ist ganz einfach: hinter den nächsten Busch und dann El Verpissimo. Der Profi-Tipp: Noch wirkungsvoller ist es einem Ball, den man selbst geworfen hat hinterherzulaufen. Liegt man dann Blutüberströmt vor einem Auto macht dessen Fahrer für uns einfach alles.
b)	die Werbebranche wir Maulwürfe sind ja sehr flexibel und darum steigen wir nun in die Werbung ein. Man suche ein Wartehäuschen oder eine andere werbewirksame Fläche, bastelt sich einen Cowboyhut und steckt sich 'ne Fluppe an und glotzt möglichst cool in der Gegend rum. Das einzige was die Verfolger dabei denken ist "... und jetzt eine rauchen!" Der Profi-Tipp: biete dem Verfolger nie Feuer an, die Geizsäcke wollen bei dir nur Zigaretten schnorren!
c)	die Ampelschaltung, dein bester Freund Fußgängerampeln sind ein sehr nützliches Mittel um jemanden am Vorrankommen zu hindern. Wie? Ganz einfach! Bei grün über die Ampel und dann nichts wie ab an den Schaltkasten. Das eine Kabel dorthin, das andere hierhin und schon ist sie für immer und ewig auf ROT.Der pflichtbewusste Verfolger wartet nun bis er Schimmel ansetzt! Somit wider ein ganz guter Vorsprung! Der Profi-Tipp: Wenn genug Zeit vorhanden ist alle Autoampeln auf GRÜN schalten. Durch das somit ausgelöste Verkehrschaos kommt selbst der geübteste Verfolger nicht weiter. Na dann, freudiges abschleppen!!!

Essen, trinken und gute Laune
Auch uns hartgesottenen Maulwürfen überkommt einmal dieses Gefühl wenn sich der Magen selbst verdaut und so mancher von uns nach Wasser japsend versucht den letzten Tropfen Feuchtigkeit aus gefangenen Kleinstlebewesen herauszu- quetschen.

Gut, man kann in einem dieser Fließbandrestaurants absteigen, wo man püriertes Schwein vorgesetzt bekommt, welches unverschämter Weise auch noch den Namen einer deutschen Millionen Stadt trägt. Dies ist absolut nicht für den kultivierten Maulwurf von Welt.
Darum ein paar Tipps für Leib und Seele:

a)

Essen und Trinken Man glaubt es kaum, aber in der heutigen Zeit des Fastfood gibt es immer noch an fast jeder Ecke eines dieser kleinen Familienunternehmen, wo man zu jeder Tageszeit hervorragend speisen kann. Ein Blick in den Gaststättenführer und schon weiß der Gourmetmaulwurf wo er einkehren und so richtig relaxen kann.Dank modernster Kommunikationselektronik und er Mobilität vieler Gastronomen ist eine Versorgung mit schmackhaften Delikatessen fast überall möglich. Ein guter Pizzaservice ist sicherlich auch in eurer Reichweite. Der Profi-Tipp: Zeitpunkt mit Pizzafahrer ausmachen und ihm mit Sigpi den Weg weisen. Er wird dich dann überall finden!

b)

Gute Laune Ein Maulwurf ist nur so gut wie sich fühlt, deshalb abschalten und das Leben in vollen Zügen genießen. Ob man es glaubt oder nicht, die Dorfdisco ist trotz ihres schlechten Rufes ideal dafür. Nach neuesten Untersuchungen lockert sie die Muskulatur und wirkt belebend auf Körper und Geist. Ein Versuch lohnt sich. Der Profi-Tipp: Gegen die Verfolger vorzubeugen ist auch hier einfacher als man denkt: 1. DJ zum Bier einladen und Situation erklären 2. Bei Verfolgersicht Ohren zu 3. DJ spielt Nationalhymne 4. Verfolger stehen stramm 5. Abhauen Falls vorhanden: Maxiversion bringt mehr Zeit

Die Rückkehr
Nun ist es fast geschafft. Nur noch ein paar Meter und jetzt kommt es einmal voll darauf an wie gut vorbereitet wir sind. Blitzschnell schleichen wir durch das Unterholz. Gezeichnet von den Strapazen und gehetzt von den Verfolgern. die Kinnlade schleift auf dem Boden (vorheriges Abtapen wirkt Schürfwunden vor), der Bauch schmerzt vor lauter Pizza und unser Maulwurfshügel kommt und kommt nicht näher. gerade jetzt wird sich unser Training bewähren. Zahnfleischschutz rein und dann nichts wie ab, den gut gekrochen ist halb gewonnen.
Und nun der vorerst letzte

Profi-Tipp: Ausgiebiges Kaugummikauen stählt das Zahnfleisch und trainiert die kriechtypische Mundbewegung. Du wirst schneller sein als deine Verfolger.You are the winner!!!

Nachwort
Mit diesem Ratgeber konnten wir endlich wichtige Tipps einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Beachtet sie gut und ihr werdet nie wieder als Wühlmäuse bezeichnet.